Was ist Bio bei Honig (oder auch nicht)


Die Welt ist voll von Sigeln und noch mehr  Bio Sigeln. Sicher sind viele zur Information und zum Schutz der Verbraucher. Es geht mir nicht darum Bio-Siegel zu verdammen oder auf irgendeine Art und Weise schlecht zu machen. Diese Siegel haben in vielen Bereichen sicher eine Daseinsberechtigung. Die Frage die sich mir stellt, macht ein Bio- Siegel in der Imkerei oder besser bei Honig Sinn?

Ich versuche hier in Kürze (ohne Garantie auf Vollständigkeit)  einige grundlegende Unterschiede zwischen biologischer und konventioneller oder besser, meiner Imkerei darzustellen.

Meine Betrachtung bezieht sich nur auf "Bio" in Deutschland. Andere Länder, andere Standards. Als Beispiel zum Nachdenken, es gibt zeitweise Fairtrade- Biohonig beim blauen Discounter im Angebot. Kostenpunkt 3,58 Euro für 400 Gramm. Ein echtes Schnäppchen dieser Honig aus EU- und Nicht EU-Ländern. Man sollte sich allerdings selbst fragen wie weit das Fair-Trade und Bio bei diesem Honig geht? Die Preise für deutschen Bio-Honig bewegen sich nach Sorte zwischen 8 und ... Euro für das 500 Gram Glas. Damit muss sich jeder Leser sein eigenes Bild über Sinn oder (Un)Sinn einer Bio-Siegels machen und was er persönlich davon hat..

 

 Die Vorbereitungszeit für ein Bio-Siegel kann bis zu zwei Jahren dauern. D.h. bis der eigene Wachskreslauf gewährleistet ist und natürlich bis alle Prüfungen und Papier von er Prüfstelle abgesegnet sind. Bis auf die Art des Futters mit dem die Bienen im Herbst eingefüttert werden, sind die Unterschiede in meiner Imkerei sehr gering. Das Winterfutter, egal ob Bio oder nicht, kommt mit dem im Frühjahr gesammelten Nektar nicht in Berührung. Honig besteht nur aus dem von Bienen gesammelten Nektar.

Da der Mehraufwand für die Bio-Zertifizierung durch Papierkrieg und die Mehrkosten für Bio-Futter /Wachs ziemlich erheblich sind, gibt der Imker diese Kosten an den Endverbraucher weiter.

 

Letztendlich geht der Verbraucher davon aus mit "Bio" bessere Qualität zu kaufen und diese natürlich auch zu bezahlen.. Wenn man jedoch die Unterschiede sieht, dann sind ca. 35% der Mehrkosten die Kosten für Biofutter, Biowachs (ohne eigenen Wachskreislauf) und (Prüfungs-)Gebühren der Bio-Siegel. An der Qualität des Honigs ändert sich dabei jedoch so nichts.

 

 

 

Bio-Imkerei

 

Konventionelle Imkerei

Imkerei am Niederrhein

       
Wahl geeigneter Standorte, d.h. im Umkreis von drei Kilometern besteht die Bienenweide im Wesentlichen aus Pflanzen des ökologischen Anbaus und/oder Wildpflanzen. Schadstoff ausstoßende Industrien, Autobahnen oder Müllverbrennungsanlagen im Umkreis sind verboten.    Aufstellung überall möglich

Aufstellung im Landschaftsschutzgebiet rund um Goch

 

       
Behausung der Bienen nur aus natürlichen Materialien (Holz, Stroh, Lehm)   Freie Wahl der Behausungen (Styropur, Holz….) Wirtschaftsvölker in Holzkisten. Jungvölker in Styropur Boxen (Besserer Wärmehaushalt beim überwintern)
       
Keine Flügelbeschneidung bei Königinnen   Flügelschneiden zur Schwarmverhinderung möglich
und üblich
Keine Flügelbeschneidung bei Königinnen
       
Eigener Wachskreislauf oder Zukauf von Bio zertifiziertem Biowachs

 

Zukauf von Bienenwachs ohne Qualitätsnachweis Eigener Wachskreislauf
       
Winterfutter möglichst in Form von eigenem Honig und Pollen, nur in Ausnahmefällen darf Bio-Zuckersirup verwendet werden (Demeter)

 

Fütterung mit konvertionellem Zucker-, Futtersirup
oder Futterteig
Fütterung mit Futtersirup, konventionellem Zucker, Honig aus dem Brutraum verbleibt für die Bienen im Brutraum, konventionellem Futterteig
       
Chemische Mittel und Medikamente zum Fernhalten der Bienen beim Ernten des Honigs sind verboten   Chemische Mittel und Medikamente zum Fernhalten
der Bienen beim Ernten des Honigs sind erlaubt und
können verwendet werden

Bei der Honigernte werde keinerlei zusätzliche chemische Mittel angewendet.

       
Honigverarbeitung ohne Überschreitung der Bienenstocktemperatur (max. 40°C), d.h. keine Wärmeschädigung des Honigs.   Soweit im DIB-Glas, Verarbeitung nach den Regeln des Deutschen Imkerbundes (max 40°C) Verarbeitung nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes, auch ohne Verwendung des DIB-Glases
       
Vermehrung durch Schwärme   Schwarmverhinderung durch brechen von Weiselzellen, Brutentnahme zur Ablegerbildung Teilweise Schwarmverhinderung durch Brutentnahme zur Bildung von neuen Jungvölkern, Schwarmvermehrung

 

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